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Valenti

Cecilia Valenti

Wissenschaftlicher Werdegang

05/2014 -03/2017
Stipendiatin im Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion"
10/2012 - 03/2013
Lehrauftrag im Filmwissenschaft bei der FU Berlin mit einem Seminar zu Politik des Videos
01/2011-12/2013
Stipendiatin im Graduiertenkolleg Mediale Historiographien in Weimar
seit 2008
Kuratorische Tätigkeit als Teil des Filmkollektivs "The canine condition" bei der Organisation der Filmreihe in Berlin und in Wien
10/2007-08/2010
Master of Arts in Filmwissenschaft an der FU in Berlin
10/2003 - 03/2007
Bachelor-Studium der Philosophie (Curriculum Ästhetik) an der Università Statale in Mailand und an der Universität Bremen

Abstract des Dissertationsprojektes

Abfall für Alle: Blob als Fernsehtagebuch. Produktionsverhältnisse / Bilderverhältnisse, Italien ca. 1977-1989.
Forschungsgegenstand meines Dissertationsprojekts ist die italienische, satirische Fernsehcollage Blob, die seit 1989 vor dem Hauptabendprogramm (Sendezeit 20:10) auf dem öffentlichen, links orientierten Sendekanal Rai Tre ausgestrahlt wird. Blob recycelt Filmschnipsel aus dem Rai-Archiv, die zusammen mit Ausschnitten aus Unterhaltungsprogrammen und aus weltweiten und lokalen Nachrichtenprogrammen neu montiert werden. Als visuelles Fernsehtagebuch blickt jede Blob-Ausgabe auf den vergangenen Fernsehtag zurück und macht sich dabei täglich visuelle Notizen, montiert Bilderfetzen, die assoziativ nebeneinander gesammelt werden. Die einzelnen Kommentare zu den Bildern sind dadaistische Wortspiele und sloganartige Sprüche, die im Bild überblendet werden. Durch eine Poetik des Abkürzens und eine Ästhetik des Fragments protokolliert Blob die Monotonie des Fernsehens jeden Abend in fünfzehnminütigen audivisuellen Montagen. Ziel meines Dissertationsprozess ist es, Blobs Produktionsästhetik zu untersuchen: Dabei betrachte ich die Montage als gleichermaßen theoretisches und arbeitspoetologisches Prinzip, das sowohl im Bereich des Ästhetischen als auch bei den alltäglichen und konkreten Produktionsprozessen der Fernsehsendung die Verschränkung von Produktion und Materialität zu untersuchen erlaubt. Wenn zum einen die Montage par excellence als ein ästhetisches Verfahren der produktiven Hervorbringung betrachtet werden kann, das stets ein Mehr als die Summe der Teile, einen Bedeutungsüberschuss aus den einzelnen Bildern produziert, ist es zum anderen im Fall der Blob-Montage zugleich ein Mittel zur Nivellierung, mit welchem die materielle Qualität des Bildes und dessen mediale Herkunft hervorgehoben wird. Montageästhetiken und Arbeitspoetiken sind also die operationalen Begriffe, mit welchen ich die Fernsehsendung Blob untersuchen und dabei das Feld des Ästhetischen mit dem der politischen Theorie verschränken werde.

Verantwortlichkeit: