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Tittel

Maria Tittel

Wissenschaftlicher Werdegang

seit 04/2016
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am GRK "Das Reale in der Kultur der Moderne", Universität Konstanz
04/2015 - 03/2016
Stipendiatin am Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
08/2014 bis 12/2014
LGFG-Stipendiatin der Universität Konstanz (Anschubfinanzierung)
07/2014

Wissenschaftliche Hilfskraft im Konstanz University Press Verlag
09/2013 bis 02/2014
Research Assistant am KW Institute für Contemporary Art - KUNST-WERKE BERLIN e.V. für die Ausstellung Christoph Schlingensief
08/2012 bis 03/2015
Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Bernd Stiegler, Universität Konstanz
01/2012 bis 06/2012
Studium der Kunstgeschichte mit Museologie, angewandten Theaterwissenschaften und französischen Literaturwissenschaften an der École Normale Supérieur de Lyon
10/2011 bis 12/2011
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Städtischen Wessenberg-Galerie Konstanz
11/2010 bis 12/2011
Wissenschaftliche Hilfskraft bei Dr. Sven Sappelt, Koordinator des Master-Studienganges "Kulturelle Grundlagen Europas", Universität Konstanz
10/2010 bis 07/2013
Masterstudium der Literatur-Kunst-Medien an der Universität Konstanz
10/2006 bis 05/2010
Bachelorstudium der Literatur-Kunst-Medien an der Universität Konstanz mit dem Nebenfach Wirtschaftswissenschaften

Abstract des Dissertationsprojektes

Me tangere || Versehrtheit in der Kunst der Gegenwart
Die bildlichen Darstellungen von Verletzungen, Krankheit oder Wundmahlen werden weitestgehend im Bilderstrom der Presse- und Internetberichterstattung verhandelt. Sie rücken ab in einen virtuellen Raum, der durch die Vielzahl an Bildern zu einem Agenten des Unsichtbarwerdens und Verschwindens wird. Die Sichtbarmachung von Versehrtheit als bildkünstlerisches Thema des ästhetischen Diskurses kann sowohl neu konstatiert als auch die Frage nach Menschenbild und Körperbild (Belting) neu verhandelt werden. Das Forschungsprojekt widmet sich einem Feld der Kunstwissenschaften, das sozial-gesellschaftlich und nicht zuletzt politisch motiviert ist. Dabei geht es immer - direkt oder indirekt - um Körperdarstellungen und - als Narrativ betrachtet - Schicksalssprüche. Unter Versehrtheit werden körperliche, krankheitsbedingte wie auch sozial-gesellschaftliche Andersartigkeiten verstanden, die sich an der Körperoberfläche im Modus der Darstellung nachweisen lassen.
Es stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie der Realität von Versehrtheit. Es werden Ermittlungen über Produktion, d.h. Sichtbarmachung, und Materialität des (Gesellschafts-)Körpers angestellt: Wie bedingen sich beide Faktoren, sagen die Modi der Produktion gleichsam etwas über die Materialität der Versehrtheit in Bezug auf den Dargestellten und die Darstellung aus und wodurch wird der innere Zusammenhalt dieser Emergenz brüchig oder stark? Weiter soll mittels Kunstbetrachtung u.a. folgenden Fragen nachgegangen werden: Ist eine Ästhetisierung der Versehrtheit möglich, welche Mittel können dafür eingesetzt werden und was passiert dann mit den ethischen Zustandskategorien? Juliane Rebentisch spricht in ihrem Buch Die Kunst der Freiheit bezugnehmend auf den Prozess der Ästhetisierung von einer "entstellende[n] Transformation".
Autobiographisch motivierte künstlerische Positionen (bspw. Hannah Wilke, Christoph Schlingensief, Felix Gonzalez-Torres), die Krankheit als Produktivkraft des künstlerischen Schaffens zu nutzen vermögen, stehen künstlerischen "Gesellschaftsstudien" (bspw. Artur Zmijewski, Pieter Hugo, Boris Mikhailov) entgegen, die eine Überprüfung gesellschaftlicher Ordnung von ihren Rändern aus vornehmen.
Über die Kunstbetrachtung und Einbettung in einen geisteswissenschaftlichen Kontext soll der Frage nach einer Poetik der Misere (Tanja Zimmermann) nachgespürt werden, um so Aussagen über den Zusammenhang und die ästhetischen Kategorien von Kunst und Versehrtheit treffen zu können. Relevante theoretische Position werden aus Bereichen wie den Disability Studies, Bildwissenschaften und Visual Culture Studies 'ausgeliehen' und um kulturwissenschaftliche wie philosophische Positionen, die nach dem aussätzigen Leben (Agamben, Butler, Esposito, Foucault) sowie Krankheit und Leid (Goffman, Nancy, Sontag) fragen, ergänzt.

Kontakt
maria.tittel(a)hhu.de

Verantwortlichkeit: