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Mildenberger

Ilka Brinkmann (geb. Mildenberger)

Wissenschaftlicher Werdegang

04/2015 - 03/2018
Kollegiatin im Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion"
05/2014 - 06/2015
Doktorandenvertreterin (Individualpromovierende) und Vorstandsmitglied der philGRAD, Graduiertenakademie der Philosophischen Fakultät; Vorstandsmitglied der Heine Research Academies (HeRA)
seit 10/2013
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
09/2010 - 09/2013
Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
04/2009 - 07/2012
Masterstudium der Kunstgeschichte (mit Schwerpunkt Kunstvermittlung) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Università degli Studi Roma Tre
10/2007 - 08/2012
Studentische Hilfskraft am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
10/2005 - 03/2009
Bachelorstudium der Kunstgeschichte und der Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Abstract des Dissertationsprojektes

Dimensionen einer Ästhetik des Verfalls
Die 'Kunst der Vergänglichkeit' ist Phänomen einer spezifischen Zeit- und Naturerfahrung von Mensch und Gegenwart (Romantik, Industrialisierung, Anthropozän) und ruft Fragen nach Modi und Status des Visuellen bzw. der Bildlichkeit auf. In dem Projekt wird das vermeintlich randständige Phänomen des Verfalls (in) der Kunst in drei Dimensionen untersucht: Erstens geht es um künstlerische Strategien, die den Verfall auf der Darstellungsebene zum ästhetischen Prinzip erhoben haben, wie es etwa die aktuelle Konjunktur im künstlerischen Umgang mit Ruinen bezeugt. Topoi, wie jener der 'Moderne als Ruine', eröffnen einen metaphorischen und theoretischen Zugang zur Verfallsästhetik und geben zugleich die Möglichkeit danach zu fragen, inwiefern sie gesellschaftliche und kulturelle Phänomene der postindustriellen Gesellschaft beschreiben und erklären können. Eine Ästhetisierung des Verfalls ist aber nicht erst heute zu beobachten, sondern führt zurück bis in die "Schwarze Romantik" des 18. Jahrhunderts.
In einer zweiten Dimension stellt sich die Frage nach einer künstlerischen Praxis, in welcher der Künstler selbst zum 'Verfallsproduzenten' avanciert (z.B. architektonische Interventionen bei Gordon Matta-Clark oder jüngst Gregor Schneider). Inwiefern stellt das Ruinieren, der Eingriff in die materielle Substanz der Werke, einen Prozess der "schöpferischen Zerstörung" dar? Ist Deformation als Neuformung, Vergehen als Entstehen, Destruktion als Schöpfung zu denken? Die materialeigenen Prozesse des Verfalls erfordern zudem drittens die Auseinandersetzung mit der (Im-)materialität des Kunstwerks. Die Autoreferentialität des Verfalls wird konzeptuell u.a. über Medien- und Materialwechsel inszeniert, die materielle Vergänglichkeit selbst zum ästhetischen Paradigma erhoben (etwa im Werk der Nouveaux Réalistes, Dieter Roth). Die Autonomie der Oberfläche, die in Bezug auf einen neuen Materialismus untersucht wird, ist ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang verfolgt wird. Produktionsverhältnisse zwischen künstlerischen Strategien und Objekten werden über (vermeintliche) Materialdichotomien wie Beständigkeit und Vergänglichkeit, Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit, Präsenz und Absenz, Kalkül und Zufall, Totalität und Fragment in den Blick genommen.

Kontakt

ilka.brinkmann(at)hhu.de

Verantwortlichkeit: