Zum Inhalt springenZur Suche springen

Krämer

Thomas Krämer

Wissenschaftlicher Werdegang

06/2013 - 05/2016
Kollegiat im Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion"
seit 05/2010
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Projektkoordination an der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf
10/2006-08/2007

Studentische Hilfskraft beim WDR Düsseldorf
01/2006-04/2006

Mitarbeit im Bereich Bühnenbild, Requisite und Sprachtraining in der Association pour la Culture et le Théâtre Etranger, Nantes, Frankreich
09/2005-01/2006
Auslandsstudium/Erasmus-Aufenthalt an der Université de Nantes, Frankreich, Studium am Centre International des Langues und am Centre Atlantique de philosophie à l'Université de Nantes
10/2003-03/2010
Magisterstudium der Romanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

 

Abstract der Dissertation

Wissenschaft als Projekt: Spannungsverhältnisse bei der Wissensproduktion
Wissenschaftliche Projekte sind Versuche, aus historisch kontingenten Situationen Wissen zu produzieren, zu stabilisieren und zu kontextualisieren. Dabei sind die jeweiligen projektspezifischen Diskurse und Praktiken zu berücksichtigen, die es erst ermöglichen, dass Aussagen in einem speziellen Kontext als „wahr“ bzw. wissenschaftlich relevant gelten können.Im Prozess der Wissensproduktion leisten Projekte Synthese und Synopsis, indem sie Elemente aus verschiedenen ontologischen Bereichen arrangieren: sie produzieren Diskurse (z.B. in Publikationen), sie manipulieren Materialitäten (z.B. in Experimenten) und sie nutzen bereits vorhandene Ressourcen (z.B. Forschungsapparaturen). Zwischen dem Subjekt und dem (Wissens-) Objekt generieren Projekte Spannungsverhältnisse zwischen Kontingenz und Disposition: Auf der einen Seite greift man bei Projekten auf noch zu produzierendes Wissen vor, ohne das genaue Resultat zu kennen (Kontingenz). Auf der anderen Seite steht der Versuch, sein Forschungsvorhaben mit bereits vorhandenem Wissen und institutionellen Ressourcen, sowie rationalen Methoden und Technologien innerhalb eines begrenzten Zeitraums umzusetzen (Disposition). Ziel der Arbeit ist es, am Beispiel der Düsseldorfer Kardiologie die Spannungsverhältnisse zwischen institutioneller Disposition und projektspezifischer Ereignishaftigkeit nachzuzeichnen, wobei drei Düsseldorfer kardiovaskuläre Sonderforschungsbereiche (zwischen 1968-2012) als Forschungsfeld dienen. Im Fokus der Untersuchung stehen die Interaktion zwischen Labor und Klinik (translationale Forschung) und die in diesem Kontext verwendeten transgenen Mausmodelle. Es wird gezeigt, inwiefern diese Mäuse Hybride zwischen „epistemischen Dingen“ und „technischen Objekten“ (Rheinberger) sind. Die Materialität – verstanden als Widerständigkeit – des transgenen Organismus spielt in Experimentalsystemen somit ihre eigenen Möglichkeiten aus und spannt (für die beteiligten Forscher) auf unvorhersehbarer Weise Kontingenzräume auf, die das Verständnis von normal und pathologisch rekonfigurieren.

Kontakt
thomas.kraemer(at)uni-duesseldorf.de

Verantwortlichkeit: