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Gottwaldt

Anja Gottwaldt

Wissenschaftlicher Werdegang

04/2012 - 03/2015
Kollegiatin im Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion"
seit 2011
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2008 - 2011
zunächst Wissenschaftliche Hilfskraft, dann Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2002 - 2009
Bachelorstudium der Medien- und Kulturwissenschaft und Masterstudium der Medienkulturanalyse an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Abstract des Dissertationsprojektes

Bild und Bewegung.  Eine medien- und kulturwissenschaftliche Erörterung des  Tanzbildes der Historischen Avantgarde
‚Bewegung‘ ist eine zentrale Metapher für das Selbstverständnis der Klassischen Moderne. Die Arbeit an Bewegungskonzepten im weitesten Sinne wurde in allen Wissens- und Gesellschaftsbereichen virulent, beispielsweise in den Naturwissenschaften, der Technologie oder in der Philosophie, und hatte radikale soziokulturelle Konsequenzen. So ist die Reflexion von Bewegung auch ein wesentliches Merkmal der Kunst der Moderne. Da neue Bewegungskonzepte zugleich auch ein verändertes Verhältnis zu Körperlichkeit mit sich bringen, wandten sich bildende Künstler/innen vor allem jenen Bewegungsdarstellungen zu, die die menschliche Körperbewegung thematisieren. Daher war die Darstellung von Tanz – das ‚Tanzbild‘ – eine favorisierte Ausdrucksform der Historischen Avantgarde.
Das Dissertationsprojekt nimmt das Tanzbild der Historischen Avantgarde mit Fokus auf Ernst Ludwig Kirchner als Ausgangspunkt, um erstmalig herauszuarbeiten, dass es sich bei dem Tanzbild, also bei der bildlichen Darstellung von Bewegung, um ein spezifisches Bildphänomen handelt, in dem sich ein grundlegendes theoretisches und ästhetisches Problem manifestiert: und zwar ein immanentes Spanungsverhältnis von Bild und Bewegung – von dargestellter, materialisierter Bewegung und von immateriellem, virtuellem Bewegungseindruck.
Das Tanzbild lässt sich als Bildphänomen über die Entfaltung der Leitmotive ‚Bild‘ (stasis) und ‚Bewegung‘ (kinesis) ermitteln und analysieren. Das Beziehungsgeflecht von Bild und Bewegung wird dabei in seinen Relationen hinsichtlich folgender drei Perspektiven untersucht: (1) Produktion – künstlerischer Produktionsprozess und Werkgestalt; (2) Diskurse – historische Bewegungs- und Bilddiskurse, technisch-mediale Dispositive; (3) Materialität und Ästhetik – Bildprozesse zwischen Affekt und Virtualität.
Über die Figur des Tanzbildes kommt das Dissertationsprojekt über die Binaritäten in der aktuellen Diskussion um Bewegung und Bildlichkeit hinaus, indem Bildlichkeit als Bewegung gefasst wird, in der Prozessualität, Materialität und Potentialität aufeinander treffen. Die Arbeit verknüpft medien- und kulturwissenschaftliche Aspekte mit bildtheoretischen sowie kunst- und kulturgeschichtlichen Überlegungen, um zu einer interdisziplinären Beschreibung der Bildlichkeit von Bewegung zu gelangen. 

Kontakt
anja.gottwaldt(at)hhu.de

Verantwortlichkeit: