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Geuer

Lena Geuer

Wissenschaftlicher Werdegang

10/2015 - 03/2018
Stipendiatin im Graduiertenkolleg "Materialität und Produktion"
09/2014 - 04/2015

Frauenförderstipendium Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Forschungssemester in Buenos Aires
09/2012 - 11/2013

Festivalassistenz Kunstsalon Köln
02/2011 - 09/2015

Freie Mitarbeiterin für Kunstvermittlung im Skulpturenpark Waldfrieden, Tony Cragg Foundation
05/2012

Reisestipendium Promos/ DAAD Forschungsreise nach Buenos Aires im Rahmen der Masterarbeit
10/2010 - 10/2012

Hochschule für Musik und Tanz, Köln (CIAM - Center for international arts management) Masterstudium Internationales Kunstmanagement
10/2006 - 09/2009

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Bachelorstudium IberoCultura (spanische Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft) und Kunstgeschichte

Abstract des Dissertationsprojektes

¿arte argentino? – Bildende Kunst in Bewegung
Luis Felipe Noé und Marta Minujín

„Arte argentino“ wurde spätestens mit der kritischen Kunstgeschichtsschreibung im postdiktatorischen Argentinien zu einem feststehenden, international verbreiteten Begriff. Zahlreiche Publikationen widmen sich vor allem der Kunstproduktion der 60er Jahre. (Vgl. Giunta 2001; Katzenstein 2004; Longoni/ Mestman 2007) Auch im deutschsprachigen Raum sollte diese Begrifflichkeit übernommen werdentypo3/. (1) Doch wie entstand der Diskurs um die „argentinische Kunst“?
Der erste Teil meiner Doktorarbeit beschäftigt sich mit der diskurstheoretischen Auseinandersetzung des identitätsstiftenden Labels „arte argentino“. Hier werden die Diskurse der postkolonialen Theorie und der global art studies herangezogen, um das Phänomen zu untersuchen. Forschungsgegenstand bilden dabei ausgewählte Kunstwerke von Luis Felipe Noé und Marta Minujín. Beide Künstler nehmen von den 60er Jahren bis heute mit ihrer Kunstproduktion eine zentrale Position im Diskurs der „arte argentino“ ein. In der Rezeption ihrer Werke lassen sich jedoch verschiedene Tendenzen beobachten. Während Minujín – wie die documenta 2017 bestätigt – eindeutig in den internationalen Kunstkanon und Kunstmarkt einbezogen wird, begleitet Noé diesen eher vom Rand aus. Seine Werke problematisieren eine ‚lateinamerikanische Realität‘ und Geschichte, während Minujín in ihren partizipativen Installationen eine Ästhetik der Masse, im Sinne der Popart, praktiziert. Doch anstatt diese Beobachtung nun von einer geopolitischen Ebene aus zu diskutieren, soll in der Analyse der Kunstpraxis das sinnliche Spannungsfeld fokussiert werden. Denn es sind die Sinne – sowohl die sinnliche Materialität der Werke als auch die körperlichen Wahrnehmungssinne –, die es ermöglichen eine grundsätzlich andere Perspektive einnehmen zu können. Über die aisthetische Erfahrung der Haut (Michel Serres) sollen essentialistische Kategorien und Diskurse nun aus einem sinnlichen Blickwinkel untersucht und als solche entlarvt werden. Deshalb liegt das Ziel der Arbeit darin ‚sinnliche Wissensformen‘ für die Analyse fruchtbar zu machen.

(1) 2010 fand mit „Realidad y Utopia“ die erste Überblicksausstellung zur „argentinischen Kunst“ in der Akademie der Künste in Berlin statt. Ihr folgten 2011 in Leverkusen „Radical Shift“. 2016 wurde in Zürich „Resistance performed“ gezeigt. In den Ausstellungen prägt das Motiv der Nation oder auch des Kontinents –   „lateinamerikanische Kunst“ –die kuratorische Gestaltung. Erst jüngst widmete sich Okwui Enwezor mit „Postwar: Kunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965“ und die gemeinsam kuratierte Ausstellung „A tale of two worlds“ des MMK in Frankfurt und des MAMBA in Buenos Aires einem umfassenderen, dialogischen Kunstbegriff.

Kontakt
lena.geuer(at)hhu.de

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